Ende '96 spielten KRANK in Köln ihr
letztes Konzert. Nichtsdestotrotz waren sie eine der energiegeladensten,
originellsten, abgedrehtesten Bands mit der Gitarrenpower der 90er, satter
Psychedelic, deutschen
Texten und witzig-direktem Melodiefeeling
der NDW. 5 Songs auf 33rpm incl. Hochzeit ohne Braut. Ein Kleinod, welches
es jetzt noch zu sichern gilt. (7" EP) *****
STADTREVUE KÖLN 11/96
Ende des Monats veröffentlichen KRANK voraussichtlich Ihren neuen Tonträger (...). Musikalisch gibt es dreimal verschrobenen Gitarrenpop: Wabbernde, Tremolo-geschüttelte Gitarren, Schlagzeug und Baß spinnen ein dichtes rhythmisch-melodiöses Netz, über das die Stimme von Guido Möbius elegant dahinstolziert. Zeilen wie "Gott zahlt keine Miete" sind charmant unpeinlich und haben einen Platz in der Oberliga verdient.
INTRO MUSIKMAGAZIN, 2/96
Englischer Gitarrenpop der ungewöhnlichen, aber eingängigen Art trifft hier auf verschrobene deutsche Texte, nach dem Motto: "Würde Jochen Distelmeyer der Sohn von Rio Reiser sein und bei BLUR spielen"... Bleibt auch textlich vieles vage, wissen die fünf Kölner zumindest klanglich und musikalisch hunderprozentig, was sie wollen. Manchmal brutaler, ironischer oder schwebender Gitarren-Pop machen aus "Nullschleife" eine voll überzeugende erste Single von KRANK, Ganz, ganz heißer Tip für die Zukunft!
Carsten Wohlfeld
STADTREVUE KÖLN, 11/95
Musik von im weitesten Sinne Gitarrenbands,
die weder Kölschrock noch das Klischee eines Klischees einer angloamerikanischen
Rock/Popband sind, findet man in Köln eher selten. Während sich
eine breite
Szene elektronischer Musik (House, Techno,
A-Musik etc.) z.T. auf internationalem Niveau etabliert hat, dümpeln
die Gitarrenverwalterinnen dieser Stadt in ihren Proberäumen so vor
sich hin (Ausnahmen bestätigen tatsächlich die Regel). Irgendwie
typisch, daß eine Band wie KRANK vier Jahre braucht, um nun endlich
die erste Single zu veröffentlichen.
Die heißt "Nullschleife", ist im Übungsraum aufgenommen, ohne
direkt Lo-Fi zu sein. Noise-Pop, fuckeliger Wave-Core und allerlei Geräuscheinspielungen
machen den Sound, seltsam theatralische deutsche Texte den Sinn. "Rache"
und "Hochzeit ohne Braut" heben die stilistische Divergenz von Musik und
Text am elegantesten auf. Mal eine halbe Note
zu tief, dann wieder scheinbar leicht aus dem Timing umspült der Gesang
diese beiden nach dem beliebtem Verzerrer-an-Verzerrer-aus-Prinzip aufgebauten
Songs. Alles ziemlich um die Ecke gedacht,
aber doch wertvoll.
KÖLNER ILLUSTRIERTE, 12/95
Die obligatorische Publikumsbegrüßung
("Guten Abend. Wir sind Krank.) des Porzer Quintets bei seinen nicht gerade
seltenen Gigs hat fraglos nicht nur was, sonder ist mittlerweile schon
zum geflügelten Wort
geworden. Vier Jahre nach der Bandgründung,
jeder Menge Live-Erfahrung und einigen Samplerbeiträgen (etwa auf
"songs for various occasions") warten Krank mit ihrer ersten selbstproduzierten
5-Track-EP auf. Weitere Vinyl-Projekte im gleichen Format sind schon in
Planung. "Nullschleife" macht einmal mehr überdeutlich, daß
die Behauptung, diese Band wäre
im Grunde auch beim Hamburger L'Age d'Or-Label ganz gut aufgehoben, schlichtweg
zu hoch gegriffen sind. Über weite Strecken bleibt KRANKs rumpelig-schräger
Gitarrenpop einfach zu phrasenhaft
und ungelenk. Alles wirkt sattsam bekannt. Textlich gibt man sich tiefsinnig
bis ins letzte und wirkt dabei oftmals arg bemüht. Nicht jedermanns
Sache dürfte auch Guido Möbius' mitunter haarsträubend gestelzter
Sprechgesang sein. An und für sich recht nette Songs wie etwa "Elektrisch"
haben jedenfalls darunter zu leiden.